Tequila trinken wie in Mexiko
Soviel vorweg: In Mexiko trinkt man Tequila nicht nach dem hierzulande allseits bekannten Party-Ritual mit Salz und Zitrone. Erfahrt hier, wie man guten Tequila wirklich am besten trinkt: Alles über die richtige Temperatur und Verkostung, die besten Gläser und Drinks, sowie Rituale aus Mexiko.
Natürlich ist das eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber ein paar Feinheiten gibt es dann doch. Und eins ist sicher. Es gibt viele Arten, um viele Arten von Tequila zu trinken. Aber nicht zwingend mit Salz und Zitrone.
Wie trinkt man Tequila kalt oder warm?
Sprechen wir über Tequila, sprechen wir über Mexiko. Hier wird Tequila meist raumtemperiert genossen. Insbesondere wenn’s um einen hochwertigen und lang gereiften Tequila geht. Einen Tequila Blanco kann man aber auch aus einem Glas mit Eiswürfeln trinken, dies mildert je nach Tequila Blanco die Intensivität etwas ab. Das wird in Mexiko tatsächlich gerne gemacht. Gerade in Mexiko greifen Kenner gerade im Alltag fast lieber zum unverfälschten Blanco als zu den gereiften Reposados oder Añejos. Wegen des reinen Geschmacks der Agave. Und wie gesagt, ein paar Eiswürfel sind da keine schlechte Idee.
Wie trinkt man Tequila üblicherweise in Mexiko?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nur das deutsche Ritual mit Salz und Zitrone findet ihr in Mexiko nicht. Allerdings muss man fairerweise dazusagen: Tequila wird durchaus z.B. in Caballitos auf einem Tablett mit einer Schale Salz und Limetten serviert. Bloß geht es nicht um die Reihenfolge. Sondern um das Sippen. Den bedachten Genuss des Tequilas und quasi als „Beilage“ Limetten, die leicht einsalzen kann. Der Grund: das öffnet die Geschmacksknospen und ist einfach eine gute Kombi.
Ein tolle Kombi ist aber auch ein Tequila mit einer Sangrita: Traditionell wird zum Tequila auch gerne z.B. in Restaurants eine Sangrita serviert. Bei der Sangrita handelt es sich um ein nicht-alkoholisches würziges Getränk aus Obst- und Gemüsesäften (Orange, Grenadine/Tomatensaft, Limette) mit Chili. Die Sangrita wird zu dem Tequila getrunken. Ein Schluck Tequila. Ein Schluck Sangrita.
Und dannnnnn für euch als echten Geheimtipp gibt es noch den Tequila Submarine. Das schaut ihr euch am besten kurz in den Bildern an.
Wie verkostet man Tequila?
Bei der Verkostung und Bewertung eines Tequilas unterscheidet man zwischen Aroma/Geruch, Geschmack, Körper und Abgang. Wer genau darauf achtet, kann in jedem Schritt die Natur der Agave, die Aromen der Reifung und weitere Geschmacksnuancen – je nach Tequila Kategorie, Klassifikation und Herstellung herausschmecken.
Der Geschmack bezeichnet den ersten Eindruck. Der Körper beschreibt wie sich die Aromen vor dem Schlucken im Mund ausbreiten. Wie vollmundig und komplex das Geschmacksprofil ist. Der Abgang beschreibt den verbleibenden Nachklang nach dem Schlucken. Welche Aromen in welcher Intensität im Mund anhalten.
Vor der Verkostung gibt es verschiedene Nosing-Techniken. Wer beispielsweise fein an der Unterkante des Glases riecht (Boden und Klima) wird andere Aromen wahrnehmen als in der Mitte des Glases (Agave) oder an der Oberkante (Fassreifung). Zur Verkostung wird dabei oft ein Cognac-Schwenker genutzt. Aber auch die etwas elegantere Variante des offiziellen Tequilaglases eignet sich sehr gut dazu.
Auf diese Art und Weise werden Tequilas auf Ratingseiten und bei Wettbewerben bewertet. Schaut zum Beispiel einfach mal bei Tequila Matchmaker nach eurem Lieblingstequila. Und besucht auf jeden Fall mal eine geführte Verkostung, wenn euch das Thema interessiert.
Wie mischt man Tequila?
Für die Zubereitung von Cockails und Mixgetränken empfiehlt sich ein Blanco oder Reposado. In Bars werden vielfach Mixtos verwendet, da diese billiger sind. Der Qualitätsunterschied macht sich aber spätestens am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen bemerkbar.
Die bekanntesten Cocktails sind Tequila Margarita und Tequila Sunrise. Die beliebtesten Mixgetränke in Mexiko sind die Batanga (Eis, Tequila Blanco, Cola und Limette) sowie die Paloma (Eis, Tequila Blanco, Grapefruitlimonade). Erfrischend gut ist auch eine Mischung mit einem Tonic-Water. Hier findet ihr eine kleine Übersicht über die 9 beliebtesten Tequila Drinks und Cocktails jeweils mit Rezept und Anleitung.
Was ist das richtige Tequilaglas?
In Mexiko sieht man Tequila standardmäßig in hohen Shotgläsern mit einem Volumen von ca. 6 cl, auch Caballitos genannt. So in jedem Fall für gewöhnliche Abende und Orte. Caballitos sind perfekt für Tequila Blancos oder Reposados.
Für einen Añejo würde man schon stilecht dann zu einem Congnac-Schwenker greifen – oder eben zu dem offiziellen Tequilaglas. Das sieht gut aus. Und bringt die Aromen und Geschmacksnuancen besser zur Geltung. Ein schöner Zwischenweg bilden Tumbler wie auch für Whiskey gerne eingesetzt. Hier könnt ihr mal die Tequila Gläser im Vergleich betrachten.
Fazit: Wie trinkt man jetzt Tequila richtig?
Insbesondere in Deutschland hat sich das Party-Ritual verbreitet, vor dem Tequila die Handfläche mit Salz zu bestreuen, abzulecken und nach dem Shot eine Zitronenscheibe zu kosten. Das bringt zwar einen Spaßfaktor mit, aber nur durch das spielerische Element. Denn eigentlich geht es hier darum, den Geschmack der billigen, aber weitverbreiteten Tequila Mixtos (im Gegensatz zu 100% de Agave Tequilas), zu übertünchen. Daher: Wir empfehlen grundsätzlich, keine Mixtos anzurühren. Und immer auf das Merkmal 100% de Agave zu achten!
Es gibt keinen falschen Weg einen guten Tequila zu trinken. Solange es wirklich ein guter Tequila ist.
Dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Denn tatsächlich ist Tequila sehr vielfältig. Und so die Genussformen. Wir sagen mal: Am besten probiert ihr ein paar unterschiedliche Möglichkeiten aus und schaut einfach, was euch am besten mundet. Denn: Es gibt keinen falschen Weg einen guten Tequila zu trinken. Solange es wirklich ein guter Tequila ist. Also zum letzten mal: Achtet auf 100% de Agave.
Noch viel mehr Hintergründe erfahrt ihr in unserem anschaulichen Tequila Guide – Was ist guter Tequila?